Endlich hat mich der Altag
wieder aber es ist schön wieder zu Hause zu sein. Bekanntlich fährt man
ja weg um zurück nach Hause zu kommen um altägliche Dinge mit neuen
Augen zu sehen und vormals selbstverständliches erneut schätzen zu
lernen.
Es gab auf dieser Reise viele eindrucksvolle Erlebnisse und Menschen
welche sehr hilfsbereit waren ohne mich/uns zu kennen. Darum möchte ich den
letzten Post dieser Reise nutzen um diesen noch einmal zu danken.
Ich fange einfach mal chronologisch an.
-Danke an alle Sponsoren für das in uns gesetzte Vertrauen und die
Unterstützung. Leider hat erst das Wetter und dann die Gesundheits
meines Kletterpartners die angepeilten Ziele unmöglich gemacht. Dennoch
gibt es viel wunderschöne Fotos/ (Videos?) welche ich in den nächsten 3
Wochen per Post versenden werde.
Danke an Robert für seinen Schlafsack und die Trockensäcke ohne welche wir mit nassen Sachen erbärmlich gefrohren hatten.
-Danke an Paul für den Wetterbericht und die vielen Tips.
-Danke an Susanne, unser Exildresdnerin, die in Puerto Natales durch
ihre Hilfe uns mehr als nur einen extra Klettertag in Chile beschert
hat.
-Danke an Issy der trotz 10 Tagen extrem schlechtes Wetter immer gut gelaunt war obwohl das Klettern leider etwas zu kurz kam.
-Danke an Troutman, Tad, Johnny, Coach, Mikey und die anderen Amerikaner
die im Centro Alpino ganz liebe Nachbarn waren und mich mehrfach zum
Essen einluden sowie Gesellschaft leisteten.
Kletterstil
-Danke an Rollo, der mir in unseren langen Gesprächen nicht nur
verständlich machte warum es in den Augen der meisten Leute unsinnig
erscheint Bohrhaken neben Rissen zu platzieren. Weiterhin war mir auch
seine Meinung zum Freiklettern in den großen Wänden & Bergen dieser
Welt wichtig wo das Technoklettern (Aid) noch einen viel zu hohen
Stellenwert hat obwohl diese Era bei den meisten natürlichen Linien der
Vergangenheit angehören sollte. Es ist mir persöhnlich schon fast wie
eine Beschränkung vorgekommen Routen immer im sächsischen Stil, also bei
der Fortbewegung im Vor- und Nachstieg frei von künstlichen
Hilfsmitteln. Ergänzend dazu ist mein Ziel noch die Routen möglichst Rotpunkt zu Klettern.
Ich erwähne das deswegen so explizit, weil meiner Meinung nach
Bezeichnungen wie Team-Free (Vorsteiger klettert frei, der/die
Nachsteiger Jümart bis nach 5-10 Längen der Vorsteiger ausgetauscht
wird) nicht nur in ihrem Namen irreführend sind sondern auch keine
Weiterentwicklung des Kletterns sind. Bereits 1988 haben Tod Skinner und
Paul Piana die Salathe Wall am El Capitan Team-Free geklettert, weil es
zu anstrengen und zu Hautintensiv war für beide jede Länge frei zu
klettern. Dennoch eine Weltklasse Leistung für diese Zeit und offiziel die erste freie Begehung. Als einer der Huber Brüder 1996 die Route alleine
Vorstieg behauptete er, dass dies die erste freie Begehung wäre. Also irgendwie verwirrend oder.
Was bedeutet dann das Wort "Free" in Team-Free. Was noch viel
interesannter ist wie heißt dann eine Begehung wo Vor und Nachsteiger
Frei klettern? Muss man dies dann Real-Team-Free oder Team-Free-Free bei
einer Zweierseilschaft und Team-Free-Free-Free-Free bei einer
Viererseilschaft nennen?
Ich will damit keinerlei Begehungen kritisieren sondern nur zum Denken
anregen, denn der einfachste ist nicht immer der beste Weg. Für mich war
es jedenfalls erschreckend die Erklärung für Team-Free zu hören denn
für mich war dies bisher logischerweise eine freie Begehung des Vor- und
des Nachsteiger. Vielleicht bin ich auch in dieser Hinsicht zu logisch veranlagt.
Mal sehn wohin das Klettern sich in den nächsten Jahrzehnten entwickelt und was dann alles schon als "Freie Begehung" zählt.
Falls ich jemanden an dieser Stelle vergessen habe, so sei auch diesen hiermit gedankt.
Vortrag
Für die die unsere Erlebnisse in Bild und Ton live erleben wollen gibt es einen Lichtbildvortrag.
Der offizielle Termin für den Vortrag ist der Freitag der 20.03 um 20:00 Uhr in der Kletterarena. Demnächst werde ich noch mal dazu einen Flyer posten.