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SChöne Tage an der Lofer Alm, Der Name ist Program |
Nach einem langen anstrengendem Tag wo der Wecker kurz nach 4:00 Uhr
geklingelt hatte kamen wir erschöft, durstig und ausgehungert zurück.
Beim Anblick des Autos traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz. Der
Autoschlüssel war ja noch im Rucksack den wir in der Wand hängen
gelassen haben. Das ganze war in der letzten Seillänge und 40 min
Fußmarsch vom Auto ...
Alles ging wieder mal los mit dem
verzweifelten Studiums der Wetterprognosen für das Pfingstwochenende.
Leider war das Wetter nirgends gut. Dazu kamen die Unmengen von Schnee
die noch in den Alpen lagen. Die Wahl fiel auf die Loferer Alm mit ihren
ungefähr 150 m hohe Kalkwände von ausgezeichneter Qualität. Es sollte
schon etwas sein wo wir noch was neues bohren könnten damit Chris-Jan
auf seine Kosten kommt. Die perfekte Wahl, da sobald man sich 10 min von
den Abseilpisten entfernt, viele Wände mit Raum für Neues gibt.
Da
es nicht empfehlenswert ist mit Bohrmaschine loszuziehen um wild
drauflos zu bohren, kletterten wir erst mal die Nachbarouten der
angestrebten Linien zum Einklettern.
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Es lag noch erstaunlich viel Schnee auf der Lofer Alm.. |
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... und der Frühling hat hier gerade erst begonnen. |
Armin 8a?, 4 SL
Chris-Jan
wollte gerne eine der neuen Tschechenrouten klettern, wo er sich das
letzte mal aus versehen hinein verirrt hatte. Die erste Länge war die
Crux und sie war nicht besonders schön und der Fels sehr scharf. Danach
wurde es besser. Die beste Länge war die letzte nur die Haken steckten
etwas komisch. Was aber alle Längen gemein hatten, war eine extrem softe
Einstufung. Im Anschluss gab es noch Schöne Tage damit auch ein paar
Klettermeter gemacht wurden.
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ERste Länge von Armin ist zwar unübersichtlich aber keine 8a. |
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Die 3. SL von Armin |
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Chris-Jan im Quergang der Schöne Tage. |
De Hoabuchane 10-, 145m 5Sl
Ja
diese Route war meine Wahl, weil die Wand links davon ganz oben auf der
Liste der potentiellen Neurouten stand. Chris-Jan hatte sich sofort in
die direkteste und steilste Linie verliebt weshalb sie fortan die
"Stiller-Line" hieß. Aber zurück zu unserer Route für den Tag. In der
Crux gab es sogar einige fixe Expressen und die Kletterei war auch sehr
fetzig. Eher ein Ausdauerproblem mit 2 steilen aber technischen
Einzelstellen. Wenn Chris-Jan nicht ganz knapp in der Mitte rausgekipt
wäre, hätte dies seine erste 10- im flash sein können. Eher dankbar für
den Grad, da wir dachten es wäre hier straffer eingestuft. Das Gefühl
änderte sich in der vorletzten Länge die mit 9+ bewertet war. Ich
benötigte fast eine Stunde ehe ich eine Lösung gefunden hatte. Dächer
sind sicherlich nicht meine Stärke, aber 1h für 3m ist jetzt nicht
gerade schnell. Die Lösung passte dann für den Grad war aber echt
anstrengend. Alles in allem eine tolle Lösung und eine Empfehlung.
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Die Crux von De Hoabuchane wird langsam immer schwerer aber ist dankbar sofern man nicht kleiner als 1,70 m ist. |
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Chris-Jan geneßt die Luft unter sich. |
Erstbegehung im Sektor Tanzboden
Wir
hatten nur noch 1,5 Tage und hofften das dies reichen wird, der 150 m
hohen Wand eine neue Linie abzuringen. Vorher stand die Diskussion des
Stiles. Viele Route hier sind von oben eingebohrt, weil man zwingend im
Zustieg von oben kommt. Das ist natürlich schneller, aber kam für uns
nicht in Frage. Wo bleibt den dann der Spaß und das Abenteuer.
Dennoch
seilten wir im Sekter Tanzboden von oben ab und ließen das Seil hängen
damit wir eine Rückzugsmöglichkeit haben, falls wir nicht mit der Route
fertig werden. Um etwas mehr Zeit zu haben die ich beim Bohren auch oft
benötige klingelte der Wecker kurz nach 4 Uhr. Etwas unwohl war mir
schon bei dem Gedanken in glatten Kalkwänden zu bohren. Normalerweise
hängt man sich an einen kleinen Stahlhaken den man auf Leisten legt oder
in Löcher hängt um die Bohrmaschine hochzuziehen um das Loch für den
Haken zu bohren. Chris-Jan ist beim hooken ein wahrer Meister und ich
eher das Gegenteil. Eigentlich gehe ich vor größeren Erstbegehungen an
die Budapester Strasse und quere nur mittels Skyhooks von links nach
rechts um mehr vertrauen in diese zu bekommen. Das half bisher etwas,
dauert aber immer, weil ich mich lieber festhalte, als mich in einen
Cliff zu setzen. Da der Fels sehr glatt war, entschieden wir uns mit der
Bohrmaschine auf dem Rücken zu Klettern. So geht das Bohren schneller
und man kann zur Not auch freistehend arbeiten.Da sind die 4 kg
Zusatzgewicht beim Klettern doch ein geringer Preis.
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Endlich geht es voll motiviert los. |
Um 7:30 ging
es los und Chris-Jan versuchte sich in der 1. Länge der "Stiller-Line"
gleich links von De Hoabuchane. Es war ganz großes Kino und ging bis zum
Dach für 10- aber die Dachkande wäre 10/10+ und links herum wäre es
ähnlich. Das war uns etwas zu schwer und so ließen wir das Projekt, mit
einer Träne im Bohrloch, lieber für die Locals. Die Entäuschung war groß
doch die Erschöpfung nach 3,5h pausenlosen probieren und bohren war
noch größer.
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Leider ging der erste Versuch nicht auf und Chris-Jan musste sich Ausruhen. |
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Die 2. Linie war die bessere Wahl ... |
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.. und war gleich am 3. Haken schon sehr schwer |
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Auch die 2. Länge war nicht leichter. |
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Dann kam die geniale Wasserille und das Dach einfach nur toll. |
Der Plan B war eine Linie in der Mitte der Wand und
so begann ich gegen 12 Uhr mit der ersten Länge. Es war schwerer als es
aussah und schwerer als unsere Einkletterouten. Das Gelände entpuppte
sich als Cliffunfreundlich und so bohrten wir beide viel freistehend.
Wir waren nicht sehr schnell aber wir machten Stück für Stück
Fortschritte. Die Strukturen waren echt abgefahren. Die tollste Struktur
hatte ich in der 3. Länge. Eine perfekte Wasserrille die man anhangeln
kann. Auch das abschließende Dach löste sich leichter als gedacht. Nur
noch eine leichte 50m Länge und die Route wäre in einem halben Tag
sächsisch eingebohrt. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch
die Rechnung, denn ein Gewitter zog auf. Da nicht abzusehen war wie
schlimm es uns trifft, flüchteten wir an unserem Abseilseilen aus der
Wand. Damit wir am Folgetag die Route beenden können, ließen wir alles
in der Wand hängen und machten uns auf den Rückweg. Über eine Stunde
später und mit knurrendem Magen kamen wir gerade in Sichtweite des
Autos, als mir ein fataler Fehler bewußt wurde. Ich hatte zwar mein
Handy aus dem Rucksack genommen jedoch nicht den Autoschlüssel.
Also drehte ich auf dem Absatz um und ging noch einmal zurück.
Am
Folgetag beendeten wir in 1h die letzte Länge und packten unsere Sachen
zusammen. Ohne den Verhauer, oder das Gewitter, hätten wir noch Zeit
für die RP Begehung gehabt, aber so müssen wir noch einmal wiederkommen
um die Route in einem Stück zu klettern.
Da haben wir auch noch
etwas Zeit über einen passenden Namen nachzudenken und das ist auch gut
so. Erfahrungsgemäß dauert das bei uns länger als das Einbohren und das
Klettern.