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Freitag, 27. Oktober 2023

Free Heart Route

 

Eine Aktualisierte Version des Topos von Erik Sloan. Er arbeitet gerade am neuen Führer und ist froh über Korrekturen.

Unsere Kletterlinie ( grün) am El Cap und Die markante Herzformation die der Route ihren Namen gab.

 Wir sind immer noch im Yosemite und es ist immer noch zu warm in der Sonne.
Über 30°C sind die Vorhersagen und an der Wand fühlt es sich mindestens wie 45°C an. Da kann man sich gut vorstellen wie sich ein Ei & Schinken in der Pfanne fühlen. Nur das in der Pfanne keins von beiden Kletterschuhe an den Füßen hat und auf Reibung stehen muss. Also es waren nicht die besten Bedingungen aber wir wollten trotzdem endlich am El Capitan einsteigen. Unser Ziel war die Free Heart Route, aber in der 6. Sl gibt es eine 2,5m abwärts und Seitwärtsdynamo welcher uns zu verlzungsträchtig war und wir deshalb einen anderen Einstieg wählten und die Route als "The light hearted" klettern wollten. (Einer der beiden Erstbegeher Brad Gobright wählte ebenfalls diesen Weg, weil er nach mehreren Jahren immer noch zu klein für den Sprung war) 

 

Nur abends wenn die Sonne an intensität verliert und früh zeitig wenn der Fels noch kühl ist kann man an den heißen Tagen am El Cap klettern.

Um die guten Bedingungen, die nur einen Tag anhalten sollten, für die mittleren Cruxlängen nutzen zu können, mussten wir an den heißesten Tagen einsteigen. Wir kletterten zwar einiges mit Stirnlampe, aber spätesten ab Mittags versteckten wir uns hinter den Daunenschlafsäcken vor der Sonne. Dabei glühte die Wand hinter uns deultich mehr als jede Sitzheizung die ich kennlernen durfte. Ja was soll ich sagen, die ersten Tage waren eine Qual nicht nur wegen dem vielem Wasser was wir wegen der Hitze haulen mussten. Wir hängten unser Portaledge genau unter dem großen Überhang im Herz, welcher der Route den Namen gab. Ab hier beginnt mit 3 x 5.13b der schwerste Teil der Route. 

 

Auf dem neuen 3kg Portaledge versteckten wir uns den halben Tag vor der Sonne hinter unseren Daunenschlafsäcken.

Erst im dunkel ist Oli vom auscheken der ersten Crux zurück. Fazit: Unten anstrengend aber ok, in der mitte schwer und oben keine Ahnung wie die Fingerrißspur gehen soll.

Ein weiterer Tag neigt sich dem Ende zu. Am mirgen kann ich einen Blick auf due erste 5.13 werfen.

Früh und Abends erfolgten kurze Sessions in der ersten der 5.13er Länge, aber diese war echt schwer. Erst ein sehr anstrengender überhängender Riß und dann eine Rißspur wo kaum die Finger reinpassen. An einer Stelle konnte ich nur den Zeigefinger in die Risspur stopfen um auf einer Minileiste aufzustehen. Dieser Griff hat mir später im Durchstieg den rechten Zeigefinger gehäutet. Deswegen gab ich mich später mit einem Rotkreis an dieser Stelle zufrieden. In der Mitte des Tages gesellten sich die beiden Hausmeister des El Capitan Tommy Caldwell und Alex Honold zu uns. Wir probierten die Länge zusammen und gaben uns gegenseitig Tipps.
 

Ab jetzt wird es eng an den Standplätzen.

Tommy Caldwell und Alex Honold nutzen unser Statikseil was bereits am nächsten Stand befestigt ist um die oberen Längen anzuschauen.

Bei der Gelegenheit bekommen wir auch mal ein paar Seillängen geputzt und die Griffe angechalked.

Es wurde ein gemütlicher Abend, wobei wir an den einzigen 2 Bolts hingen und Alex und Tommy an 3 mobilen Sicherungsmitteln und einem Baum.
So erfuhr ich auch, dass die Unterschrift auf meinem Edelrid Portaledge nicht nur aufgedruckt war sondern tatsächlich von Tommy stammt.

Aufwärmen wenn es gleich im ersten Tageslicht schwer wird. Mein Sitzbrett hat dafür extra eine Griffbrett- Leiste bekommen und als Toilette ist es auch sehr praktisch. 


Am nächsten Morgen ging es sehr zeitig los und Oli stieg die 13b im ersten Tageslicht durch. Das war zwar ein Kaltstart aber immer noch besser als die Hitze und die pralle Sonne, in der ich mich am Tag zuvor hochkämpfte. Die Schnapperzüge an den Auflegern ware dennoch grenzwertig.

Tommy Caldwell bei der ersten und schersten der 3 x 5.13b Längen. Ab da wird mehr nach dem nächsten Griff geschnappt als man eigentlich möchte.


Die nächste 5.13 startete mit einem Faustriß. Es folgte ein Quergang in eine sehr anstrengende Fingerißhangel und technische Wankletterei. Das Problem war nur, dass man oben so gepumpt war, dass sich die Wandkletterei anfühlte als versuche man mit einem 20kg Rucksack auf dem Rücken zu klettern. Im Durchstieg war es bei uns allen 4 sehr knapp aber es gab schöne Fotos von oben da Alex und Tommy unmittelbar hinter uns kletterten. Es war auch interessant zu sehen wie unterschiedlich die beiden die Routen auscheckten. Wenn wir auf winzige Details beim Ausbouldern achteten machten die anderen beiden lieber 2 Durchstiegsversuche mehr. Aber an Kraft und Ausdauer mangelte es ja bei den beiden nicht. Alex fragte mich im Scherz, ob ich die Route zwecks einer Solobegehung so gründlich ausbouldere. Er konnte nicht verstehen, dass ich das mache, um im Durchstieg Kraft zu sparen.



Oli im Nach- und Durchstieg der mittleren 13b dem Elevator Shaft. Nach oben wird es immer schwerer

Alex ist uns knapp auf den Fersen und machte einige wilde Schmapper.

Oben vor dem Stand gab es wilde Stützzüge. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich.


Die letzte der 3 x 5.13er war eine scharfe und sehr raue Kante. Da die Bohrhaken rechts der Kante steckten und man diese sehr unsicher nach links abhangelte, hatten wir Angst, dass im Falle eines Sturzes das Seil beschädigt wird. Deshalb entschieden wir uns im Durchstieg zwei Seilenden, also Doppelseiltechnik zu verwenden. Auch hier wurde es knapp, aber auch das gelang uns beiden. 

 

Alex in der letzten 5.13, extrem raue Kantenkletterei.


Es folgte 2 mal 5.11 aber leider an hohlen Rippen. In der 2. Länge löste sich bei Oli eine Schuppe als er sie anfasste, weil sie nur lose im Riß steckte. Als sie auf die straff gespannte Expessschlinge, 2 Sicherungspunkte weiter unten fiel, durchtrennte sie diese mühelos. Der Schreck war groß aber zum Glück war nichts weiter passiert. So kletterten wir erleichtert weiter und dachten wir hätten das schwerste hinter uns, doch da sollte ich mich täuschen.

Ab dem nächsten Stand waren wir in der Route "Golden Gate" und richteten uns für die Nacht ein. Auch verbrachten wir hier den folgenden Tag als Ruhetag in der Wand.
Der Platz war toll und am Morgen kletterten Alex und Tommy an uns vorbei die verbleibenden 13 Längen zum Ausstieg. Ich war erstaunt, dass Tommy im Nachstieg recht lange in der "The Move" Länge rumboulderte. Auch das irische Team (Freja und George) war bis 14:00 Uhr mit nur dieser Länge beschäftigt. Ich dachte mir nichts weiter dabei, weil ich "Golden Gate" bereits 2010 geklettert hatte.

So schön kann Bigwall Klettern sein, zumindest in der Nacht hat man seine Ruhe.

Und ist es nicht ein Traum sich im Schlafsack umzudrehen und die 700m Luft unter einem zu genießen? So was wünsche ich mir öfters.

Die zwei Gipfelstürme Alex und Tommy ziehen mit leichtem Gepäck an uns vorbei.

Stau im Golden Gate die nächste 4er Seilschaft wartet hinter uns wärend wir hinter den Iren.

Ein entspannter Tag neigt sich dem Ende zu und wir haben uns keinen Meter bewegt.


Ich war ja schon immer ein Frühaufsteher, aber am 6.Tag in der Wand kam das böse Erwachen für mich in "The Move". Die Länge ist als 5.13a eingestuft und es ist auch bekannt, dass Aspiranten unter 1,70m deutlich mehr zeigen müssen als andere (ab 1,90m wirds ganz leicht). Das was hier von mir verlangt wurde war jedoch unmöglich. Es fehlte ein kompletter Zug und ich hatte keine Idee wie der gehen sollte. Vielleicht war eine der Leisten kleiner geworden oder ich war schon zu lange in der Wand oder dies oder jenes. Ich probierte so lange bis mir fast schlecht wurde von der Sonne, die auf mich niederbrannte. Irgendwann gab ich auf, denn wir mussten weiter zum nächsten Schlafplatz am "Tower to the People". Wir kletterten noch die darauf folgende Länge, aber meine Kraft und meine Motivation waren am Ende. Ich war niedergeschlagen und vollkommen ausgebrannt.
Es lag sicherlich nicht nur an der Sonne aber wenn man sieht, dass die Mühe und die Arbeit der letzten 6 Tage "umsonst" waren kann man schon mal durchhängen. Wir hatten noch Essen und Wasser für 2-3 Tage doch was sollten wir tun? Da die nächste Seilschaft unter uns wartete und Oli auch nicht länger als nötig in der Wand verbringen wollte, hatte er die rettende Idee.

Schönes Ambiente aber bedrückende Stimmung in mir. Was ist wenn ich " The Move" morgen wieder nicht schaffe?


Am kommenden Morgen seilten wir im dunklen 3 Sl zurück und ich hatte erneut die Möglichkeit 2h "The Move" noch dazu im Schatten zu probieren. Es ging etwas besser und nach über 1h zunageln von kleinen Leisten und dem Schultergriff gelang der Zug zum ersten mal seit 13 Jahren. Das war der Funke Hoffnung, den ich benötigt hatte und obwohl ich leider keine nagelneuen Schuhe dabei hatte, gelang es mit nochmal im Rotkreis. Alles was wir die letzten Wochen geklettert hatten, erschien jetzt viel leichter als diese kurze Zugfolge. Vielleicht war der äußere und innere Druck an dieser Stelle auch zu hoch als dass die Kletterbewegungen richtig fließen konnten. Der Druck auf den Schultergriffen war jedenfalls so immens, dass das Aufstehen auf dem einen Fuß sich meist unmöglich anfühlte. Diese Blockade im Kopf zu überwinden war viellecht die härteste Crux.

Die Seilschaft unter uns freuen sich am Tower to People schlafen zu können und richten sich für eine Regennacht ein. Wir klettern dem Ausstieg entgegen und hoffen vor dem Regen aussteigen zu können.

Es war kalt, windig und es roch nach Niederschlag. Hoffentlich kommen wir vor dem Regen aus der Wand.


Jetzt war der Weg frei für den Weiterweg, aber viel Kraft war bei mir nicht mehr da. Auf dem Zahnfleisch kriechend stieg ich auch noch die "A5 Traverse" und die restlichen Längen durch. Keine 2h nach dem wir Ausstiegen fing es an zu regnen.

Nicht nur ich war gerührt, auch das Yosemite weinte nach meiner 10. Freikletteroute am El Capitan.

Oli Am Ausstieg. Hinter ihm  neben dem Baum ist der letzte gebohrte Stand von Golden Gate.



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Sonntag, 8. Oktober 2023

Blue Collar at Higher Cathedral Spire

 

Der El Cap mit dem Schatten des Higher Cathedral Spires

 5 Jahre seit dem letzten Besuch ist es schön endlich wieder im Yosemite zu sein. Ein Ort mit dem ich viele Erinnerungen verbinde und auch ein Ort an dem man über sich hinauswachsen kann. Hier gibt es Seillängen, in denen man nicht nur kämpft um hochzukommen sondern der Kletterer muss das letzte bisschen Kraft, Mut und Motivation aufbringen um überhaupt einzusteigen. In jeder Wand gibt es solche Abschnitte, die man überhaupt nicht mag, aber wer hoch will muss diese zwingend klettern. Was auf den Fotos immer so toll aussieht, ist mitunter Wellness der anderen Art. 

 Je vielseitiger und erfahrener ein Kletterer, umso besser kommt er im Yosemite zurecht. Hier können Schwächen leicht zur Achillisferse werden.

 Dieses Mal bin ich mit Oliver Schmidt unterwegs. Mit ihm habe ich in Frankreich und in Sardinien schon viele schwere Mehrseillängenrouten geklettert. Was Oliver noch an Erfahrung fehlt macht er mit Kraft und Motivation wett. Ich denke in dieser Besetzung sind wir ein top Team für große Ziele.  Leider ist es zur Zeit noch sehr warm und wir vermeiden es in der Sonne zu Klettern. Deshalb haben wir die ersten 5 Tage eher in Schattenseiten verbracht.Los ging es mit Mama 5.12a an der Wall of Ages. 

Die letzte Länge von Mama an der Wall of Ages, der Fels ist eher nicht so gut dort.

 

Einen Tag später am Fiffi Buttres zeigte sich in Dream Team 5.13a, dass wir ein starkes Duo sind. Oliver konnte sogar die gesamte Route Flash/Onsight klettern. Diese Route ist anhaltend 5.12 und eine echte Empfehlung für Leute, die den Grad beherschen. 

Die 2. Sl eine gut gesicherte Hange mit 5.12+ durfte ich ausbouldern...

... und Oli konnte sie gleich im Flash Klettern.

Die 4. Sl ist von der anstrengenden Art. Es fängt gut an aber oben ist es ein überhängende Kaminrippe wo man sich arg schindet. Die Sicherung ist aber dank Bohrhaken perfekt.

Die 5. Sl ist eine sehr technische 5.12 die nach oben hin immer schwerer wird und auf einem perfekten Band endet.

 
Topo Dream Team am Fifi Buttress von Mountain Project.

Blue Collar

Die Route Blue Collar ist bis auf 1h am Tag immer im Schatten.


  Als nächste kam "Blue Collar" 5.13d am Higher Cathedral Spire auf die ich länger schon ein Auge geworfen hatte. Die 360m lange Route wurde 2018 von Kevin Jorgeson erstbegangen und seidem nicht wiederholt. Solche Tatsachen machen mich immer stutzig, weil es zum Einen viele starke Locals gibt und zum Anderen die Nordseiten sehr schnell schmutzig werden. Der Name lässt auch vermuten, dass sehr viel Putzarbeit nötig war. Der Erstbegeher hat immerhin die Dawn Wall geklettert und verbrachte 50 Tag in der Route. Also war es gut möglich, dass diese Route zu schwer für uns ist. Probieren wollten wir es trotzdem, aber mit welcher Strategie? Mit 12 Längen, 2 x 5.13er und 5 x 5.12er war es unrealistisch mit Putzen und Ausbouldern die Route an einem Tag zu schaffen. So planten wir auf 2-3 Tage ein. Der steile Zustieg war mit dem schweren Gepäck trotz Schattenseite schweißtreibend. Beim Klettern ging es recht zäh los und wir fanden die ersten beiden Längen anstrengend.

 




Die erste länge vom Boden weg ist sehr lang und teilweise etwas brüchig.

Die 2. Sl ist etwas komisch, anstrengend aber geht schon.
Chimney of Horros, da unten geht es noch gut das anstrengende kommt jetzt.

 

Der Chimney of Horros in der 4. Sl bietet einen Schönen Bilderrahmen bürs Foto.

Es folgte der "Chimney of Horrors", der einen bis zu der schweren Stelle am Ende gut zermürbte. Da will man nicht noch mal von unten beginnen müssen. In der Ära vor der Erfindung der großen Cams war dies ein echtes Husarenstück. Selbst mit moderne Kletterschuhen und Seil hätte ich das nicht ohne Cams klettern wollen, denn mit Schlaghaken oder Hexentrics kann man erst in 25m Höhe anfangen Sicherungen zu legen und wie man das dort aus der Kletterstellung hinbekommt ist mir ein Rätsel. Es folgte die Crux. Eine glatte pressige Folge von Dächern und Quergängen in diesen. Die Erstbegeher stellten ein Video ins Netz in dem es von pressigen Untergriffzügen und weiten Spannern nur so wimmelte. Ich ließ mir viel Zeit mit dem Ausbouldern, denn für mehr als 2 Durchstiegsversuche würde es nicht reichen. Zum Glück fand ich auch für jede Stelle eine Lösung, was anfangs nicht so aussah. Damit war ich schon mal zufrieden und es war mehr als ich erwartet hätte.


Die 4. Sl ist die pressige Untergrifhangel aber gut mit Borhacken gesichert.


Wenn man rechts über dem Dach steht hat man den pressigen Teil geschafft jetzt ist Ausdauer gefragt.

 

  Meine Lösung war sogar so gut, dass Oli die Crux gleich im flash kletterte. Groß war unsere Freude darüber, doch dadurch war ich etwas unter Druck auch bald durchzusteigen. Mein 2. Versuch startete schlecht und ich habe gepresst bis der Kopf rot wurde. Das gute Ausbouldern und viel Routine brachten mich und über die Boulderstellen unten. Die technische Verschneidung am Ende wurde mir wegen der dicken Arme und der weiten Züge beinahe noch zum Verhängnis. Aber es gelang mir, wenn auch sehr knapp. Oli kam schnell nach und so konnten wir uns auf den Weiterweg machen. Es lagen noch 8 Sl vor uns und nach der Crux war der Name der Route Programm. Mit Blue Collar sind Arbeiter gemeint, welche schmutzige und physisch anspruchsvolle Arbeit erledigen. Genau das mussten wir jetzt auch machen. Putzen, Ausbouldern, Durchsteigen. Das kostete viel Zeit und nach der 6. Sl wurde es dunkel. Wir hängten das Portaledge auf, machten es uns bequem und bereiteten das Abendessen vor. Die Aussicht war fantastisch und gegenüber am El Capitan gingen langsam die Lichter an. Bei beliebten Routen wie Nose und Salathé/Freerider malten die Lichtpunkte den Routenverlauf auf die Wand. 

 

Schattenspiele nach der Freude über den Durchstieg.

Auf dem Portaledge gibts endlich Abendessen

 Der 2. Tag begann mit 5.13b und obligatorisch schwer. Schmutzig, schwer und schlecht gesichert ist keine gute Kombination. Man musste die Aidroute ca.15m hochklettern um die einzig mögliche Sicherung für die 5.13er Stelle zu legen und anschließen absteigen und rechts queren. Blöd nur, dass die Risse zugewachsen waren. Oli hatte seine Premiere beim Aiden (seiltechnische Fortbewegung) um diesen Riss zu reinigen. Die Hangel nach dem Quergang war pressig, ging jedoch mit Doppelseil gut abzusichern. Am Ende war noch mal eine Wandstelle mit Bohrhaken. Dieses 35m kurze Stück beschäftigte uns 7h. Es würde knapp werden in der verbleibenden Zeit alle 5 Sl mit weiteren drei 5.12er zu klettern. Eine vollgeschissene Untergriffhangel war die nächste Länge. Wer bei #1 Camelot schon handklemmen kann hat es hier leichter. 

Die 2. Crux, so schmutzig und anspruchsvoll gesicher wie diese war, hat sie uns mehr als den halben Tag beschäftigt.


Mein Lieblingsbild der Route die 8. Sl mit 5.12 war leider etwas schmutzig sieht aber auf dem Foto toll aus, weil die Vogelkacke im Riss und auf den Tritten ist.


Langsam geht der Tag zu Ende und es sind noch ein paar Längen bis hoch.

Es folgte mit der 9. Sl eine fast 50m lange ausdauernde 5.12 mit vielen schweren Stellen aber gutem Fels. Genau der fehlt in der brüchigen 10. Sl, die allerdings leichter war. Für eine halbe Länge gab es noch Tageslicht und das war die letzte 5.12 des Tages. Ein breites Hangelrißdach mit anschließendem Bruch und Dreckausstieg auf ein großes Band. Der Nachteiger musste bereits mit Stirnlampe klettern wie auch die letzte Länge, ein sicherungsfreier Körperriß. Wir hatten es geschafft und standen auf dem Higher Cathedral Spire. Eigentlich eine beeindruckende Felsnadel, die nur durch ihre 100m Schartenhöhe und der Tatsache, dass sie neben den gigantischen Cathedral Rocks steht, an Größe verliert.  Wir hätten gut auf dem Gipelplateau schlafen können, entschieden uns jedoch abzuseilen und ins Tal abzusteigen.  So endete dieses Abenteuer wahrscheinlich mit der 3. Begehung der Route Blue Collar. Ein bischen körperliche Arbeit ist manchmal nicht ganz schlecht doch jetzt benötigen wir erstmal einen Ruhetag.