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Donnerstag, 28. April 2011

Frühlingsgefühle



Wenn es im Frühling die Tage länger werden und die Wände wieder schneefrei sind, kehren die Kletterer aus ihrer Winterstarre zurück ins Elbsandstein. Das Temperaturempfinden ist durch die noch andauernde Heizperiode so gestört, dass man sich schnell einmal aus Angst vor zu viel Sonne fälschlicherweise für eine kühle Nordwand entschieden hat.



(Tobias Wolf in "Wolfspfad 8c Foto: Helmut Schulze")

Doch wie jedes Jahr muss man dies bitter mit tauben, schmerzenden Fingern bezahlen. Auch der so geübte Blick, der im Vorjahr noch binnen weniger Sekunden die kleinsten Unebenheiten in der Felsoberfläche als Griff oder Tritt erkannt hat, ist durch die grellbunten Farben der Kunstgriffe und von der staubigen Hallenluft getrübt. So erlebt man das Elbsandstein, wie es einen jeden Frühling auf eine neues fast schon brutale Art und Weise in seine Schranken weißt. Doch echte Abenteuerlust lässt sich nicht bremsen. Mit noch mehr Leidenschaft und übersteigerter klettertechnischer Produktivität geht es in die Berge um Lorbeeren zu ernten obwohl noch nicht einmal die Heidelbeere blüht.



(Peter John geht beim "Spiel mit dem Feuer 9c" die Kraft aus, Foto: Helmut Schulze)




(Tobias Wolf in Ritter Runkel 9b, Foto: Helmut Schulze)


Dieses Jahr sind nach langer Abstinenz einige Erstbegehungen mein Ziel die bereits seit etlicher Jahre auf meiner Liste der möglichen und unmöglichen Projekte stehen.
So kam ich mit Chris-Jan als ein altes eingespieltes Team zusammen und nach einem anstrengenden Tag fiel eine der letzten großen freien Wände am Hohen Torstein, die Wand rechts der "Weg der Jugend". Da es an dem Tag als wir die Ringe geschlagen hatten zu spät zum Aussteigen wurde und wir uns noch dazu nicht über einen Namen einigen konnten mussten wir unvollendeter Dinge abtraben. Zur Namensfindung veranschlagten wir einen Grillabend bei meinen Eltern im Garten. Nach erfolglosem mehrstündigem Austausch von Vorschläge ohne Konsens, drohten selbst unsere Frauen, dass wir erst in Bett dürften wenn ein Name gefunden ist.
Das war natürlich bitter doch am Ende des Theaters fanden wir nicht nur einen Namen sondern auch einen Fotografen der uns begleitete und das Ganze festhielt.
Die Kletterei war übrigens auch recht spannend aber davon kann sich ja jeder selber ein Bild machen gehen.


(Bei unserer Erstbegehung "Theater der jungen Generation 10b" musste ich mich sehr oft richtig lang machen, Foto: Helmut Schulze)


(Auch Chris-Jan hatte seine Freude am "Theater der jungen Generation 10b" und stand auch besser als ich im Schuh, Foto: Helmut Schulze)

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