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Der Lankofel am Sellapass im Morgenlicht
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Endlich war wieder mal Zeit mit Stephan Isensee aka Issy große Wände
unsicher zu machen. Als grobes Ziel stand die Marmolada auf dem Program.
Nach Ankunft im Regen und sehr kurzer Nacht kletterten wir am Piz
Serauta in der Route "Scacciadiavoli" bis zum Biwak. Ein Schöner Platz wo
2 Personen bequem hintereinander auf einem Felsgrat schlafen konnten.
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Zustieg an der Marmolada zum Pitz Serauta
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Da
wir sehr müde waren ging es zeitig ins Bett doch es wurde alles andere
als eine Erholsame Nacht. Mehrere Stunden lang wurden wir von einem
Gewitter heimgesuch und gequält welches wir nicht eingeladen hatten. In
diesem Moment wären wir beide lieber woanders gewesen. Am nächsten
Morgen war die Wand nass und unsere Sachen trotz Biwaksäcke feucht. Wir
waren zudem total übermüdet und seilten deshalb ab. Entgegen der
Vorhersage kam an diesem Nachmittag kein Regen aber wir waren
vorsichtiger geworden. In der nähe der Fixseile schlugen wir unser
vorsorglich mitgebrachtes Zelt auf und versuchten zu schlafen. Das ging
jedoch mehr schlecht als recht denn die Sonne brannte auf uns nieder.
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2 Längen vor dem Biwak in Scacciadiavoli |
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Der Biwakplatz, zwar flach aber es geht rechts und links nach unten...
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...wenigstens der Haulbag steht gut.
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Naja scheinbar kann einem das Wetter es nie recht machen.
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Ein halbwegs flacher Platz unterhalb der Marmolade...
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... zeugt noch immer von den greultaten die in den Dolomiten verübt wurden. Dort mußten Bergsteig gegen Bergsteiger kämpfen und nebenbei versuchen das harte Leben am Berg zu überleben.
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Am
nächsten Tag war es endlich soweit einen zu Kalk erstarrten
Klettertraum anzugehen. Invisiblis heißt die sparsam mit Bohrhaken von
Rolando Larcher eingerichtete Linie. Die Kletterei spielt sich
hauptsächlich an sehr glatten Platte ab wo zum Glück immer wieder Löcher
kommen. Leider kann es mitunter den Hormonspiegel etwas durcheinander
bringen wenn man bei der Absicherung im höchsten Tritt stehend den
nächsten Griff nicht erreicht. Einmal klappte es mit Springen das andere
Mal raubte es mir den letzten Nerv und das on sight. Auf jeden Fall ein
Highlit diese Route. Nach 10 h standen wir wieder am Einstieg und das
ganz ohne Regen.
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Wer dem Gewitter entgehen will muß zeitig aufstehen.
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Issy in der 3. Sl. Es war noch ganz schön kalt am Morgen.
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Die 3. SL von oben Fotografiert
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Die 4. Sl war ein Genuß, obwohl die Sicherung zum Teil etwas großzügig war.
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Issy in der 5. Sl ie ausdauenrste aller Längen.
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Die 6. Sl ist für kleine leider die unangenehmste weil ein extrem weiter Zug zum 1. BH die unangenehmste Stelle der Route ist.
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Am nächsten Tag machte uns ein morgentliches Gewitter einen Strich durch die Rechnung und wir stiegen zum Auto ab.
Was
machen wir nun? Der Wetterbericht war nicht sehr stabil, also nichts
mit großen Wänden. Wenn es da etwas später wird müßte man im Gewitter
Abseilen. Falls es nur mal eine Stunde regnet wäre das nicht das
schlimmste. Dafür hatte ich eine Lösung dabei die mit 600g deutlich
leichter war als das Rainfly vom Portalege. Durch die mit Freesole
eingeklebte Schlinge könnten wir mit Sack und Pack am Stand hängen und
würde trocken bleiben. Sicherlich ist die Verpackung einer 2m x 1m
großen Matratze noch Verbesserungswürdig. Sowohl was Platz, als auch was
Atmungssaktivität angeht. Ich hatte zumindest einen Überdachung für
eine Atemschlitz vorgesehen.
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Das selbsgebaute Rainfly mit dem wir das Gewitter in der Wand am Hängestand aussitzen wollten. Die Schlinge ist mit Freesole eingeklebt. Das Ganze system geht natürlich noch besser mit einem Biwaksack oder mit stark atmungsaktiven wasserabweisenden Material.
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Was also konnte man machen. Irgend
eine schöne Erstbegehung vielleicht. Ein paar Ideen hatte ich schon in
der Nähe. Eine jedoch war bereits angefangen. Eine andere zu kurz für
meinem Geschmack. Die letzte Variante war ein 500m langer Pfeiler
westlich vom Fedaipass. Der nordwestliche Pfeiler vom Roda De Mulon sah
bisher am verführerichsten aus. Zwei steile Pfeiler zeigten auf den
vergrößerten Fotos goße Löcher. Fast so wie an der Marmomada Südwand auf
der anderen Seite des Berges. Also eine Zustieg und eine gedachten Weg
nach oben gesucht, geplant und gepackt. Unsere Strategie war schnell und
ohne Fixseile unterwegs zu sein. Zudem planten wir 1-2 Nächte in der
Wand. Dazu wollten wir uns von Rissen und Verschneidungen fenrnzuhalten,
weil trotz ausführlicher Recherche anzunehmen war, dass diese schon mal
durchstiegen wurden. Zudem wolten wir so wenige Bohrhaken wie möglich
verwenden wenn das Gelände leicht ist.
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Die Linie die wir an der Roda De Mulon in Angriff nehmen wollen geht in der Mitte durch die Pfeiler.
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Lange Geschichte kurz
gefasst. Die Wand war höher als gedacht, unsere Seillängen wurden trotz
Bemühungen mehrfach länger als 60 m und und das Gelände war zum Haulen
eher ungeeignet. Dazu kam, dass wir erst nach 6 Längen am ersten Pfeiler
waren. Der Fels dort war jedoch so gut wie erwartet. Große Löcher und
fester Fels machten richtig Freude. Sechs Bohrhaken und ein seichter Riß
am Ende sogten für rasches vorankommen und Erstbegeherfreude auf 60m.
Am Ende des Tages hatten wir auf 8 Seillängen & ca. 460
Klettermetern erschlossen. Abgesehen von den Ständen hatten wir dabei
nur 18 Bohrhaken verwendet. Am Fuße der Headwall angekommen wurde es
endlich steiler. Wir entschieden uns hier die Nacht zu verbringen da ein
besser Platz nicht in Aussicht stand. Der Schlafplatz ist gut mit
Hängematte aber eine flache Stelle zum Schlafen gab es leider nicht. Die
2. Hängematte lag leider noch zu Hause. Mist! Das Beste war ein
schulterbreiter und gestufter Kamin wo man notfalls sitzen konnte. Ein
Freund sagte mal: "Lieber eine Stunde gegraben, als die ganze Nacht
schlecht geschlafen." Da ist viel Wahrheit in dieser Aussage. So macht
ich mich an die Arbeit. Am unteren Ende des Kamines stapelte ich Steine
zu Trockenmauer und oben grub ich den Schotter ab. Das Ergebnis war ein
ebene Fläche von 60 cm x 100 cm. Die Füße hingen in Seilschlaufen. Als
das alles fertig war und ich endlich im Schlafsack lag, konnte ich die
grandiose Aussicht auf den Langkofel genießen. Zudem war die Stimmung
magisch. Im Tal brannten bereits die Lichter und Issy hing unter mir in
der Hängematte. Hier oben schien die Zeit still zu stehen. Irgendwann
wanderten meine Gedanke zur Schlüssellänge genau über uns aber das
Problem stand erst am nächsten Morgen auf der Tagesordnung.
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Beim Bohren der 7. Sl ein echter Genuß. Das ist das Klettern mit Bohrmaschine keine Last sondern eine Bereicherung.
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Beim Graben meines Schlafplatzes. Ein Aufwand der sich meistens lohnt.
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Issy gut gelaunt trotz kalten Abendessens aus der Kartoffelbreitüte.
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Issy hangt ab in der Hängematte mit 5 Sterne Blick.
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Der Tag neigt sich dem Ende zu. Zum Glück blieb uns ein Gewitter in der Wand ersparrt sonst hätte es mich aus meinem Kamin rausgespült.
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Nach
einem ebenso magischen Morgen gab es wegen der Kälte das Frühstück im
Schlafsack. Nach langem anschauen der Headwall hatte ich zuerst eine
gerad Lösung 10-15m links des Standplatzes probiert. Leider fehlte an
dieser Stelle ein Griff bzw. Tritt und es mußte eine andere Lösung
gesucht werden. Diese bestand darin das man den Kamin ca 10-15 m
hochklettert und dann auf einem Band zum 1. BH quert. Die Reibungsstelle
unterhalb des BH war etwas kniffeliger als gedacht. Ich weiß nicht ob
dies an den kalten Füßen, der Bohrmaschine auf dem Rücken oder den 8 BH
und zahlreicher Friends lag. Es war auf jeden Fall kniffelig. Leider
bekam man mit dieser Lösung auch einen gewaltigen Knick ins Seil uns
somit Seilzug. Was wenig später war die reinste Freude. Fester glatter
Kalk, nit Löchern und weiten Zügen. Ungefähr so müssen sich die
Erstbegeher in Ceüse gefühlt habe. Es ist der absolute Wahnsinn. Immer
wieder kommt ein Loch und die Züge gehen gut auf. Dennoch ist nach dies
nach mit 7b+/7c die Cruxlänge. Leider war uns das Glück nach dieser
Länge nicht mehr ganz so hold. Wir hatten vor gerade weiter bis zum
Gipfel zu Klettern aber die Löcher hörten leider auf. Die vorhandenen
Rippen waren zudem brüchig und genau über unserem Standplatz. Rechts von
uns kam eine alte Route mit Fichtelhaken hoch die mit der vorhandenen
Absicherun eher schwer freikletterbar war. Was also tun? Zusätzliche
Haken in eine bestehende Route schlagen wollten wir nicht. Am Standplatz
die vorhandenen Haken durch sicheres Material ersetzen ist etwas
anderes. Zu unserem Glück sah Issy neben der alten Route ein paar neue
Bohrhaken blinken und wir konnten im Rechtsbogen weiterklettern. Eine
Standplatz der anderen Route überstiegen wir dabei und so wurde der
Ausstieg noch schön und das Abseilen über die Route war weiterhin
möglich. Nur die letzten beiden längen sind abseiltechnisch eher
schlecht, weil sich bei den linksansteigende Rampen das Seil verhängen
kann. Auf dem Weg nach unten punkteten wir noch die offenen Seillängen
und beräumten die Wand im Bereich vom Seilverlauf von losem Gestein.
Dennoch ist gerade bei den liegenden Längen Vorsicht das oberste Gebit
und 2 mal 70m Seile sind obligatorisch.
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Beim Bohren der Crux (9.Sl). Der Anfang war etwas unangenehm, weil die gerade Lösung leider nicht aufging aber ab dem 3. BH war es ein Traum wie in Ceüse.
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Issy beim Versuch in der 10. SL links zu Klettern. Leider ging es am 2. BH nicht weiter.
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So fand unser Abenteuer an der Roda die Mulon ein schönes Ende und passend zur Charakter der Wand gab es auch den Name:
Klassik & Moderne 7c 650m (7a obl.)
Material: 2 x 70m Seil
15 Expressschlinge
Metolius Mastercams von Gr 1-8,( 2-4 doppelt) Bei den BD cams wäre das von # 0.2- #3 (0.3-0.5 doppelt)
Die Stände sind nicht mit Schlingen verbunden und deshalb sind die V2A Haken beim Abseilen schwer zu sehen.
Anmerkung:
Da die Cruxlänge anfangs weit links im leichte gelände quert haben wir
wegen Seilzug für den Durchstieg den eine große Sanduhr und ein paar
Freinds 6m links vom gebohrten Stand zum sichern verwendet. Viel Spaß
beim Wiederholen. Über Feedback würde ich mich wie immer freuen.
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Das fertige Topo unsere Route Klassik und Moderne, ein komplettes Topo mit Beschreibung und Zustieg gibt es am Ende zum Download.
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Hier Das Topo zum Download mit Zustieg und Beschreibung in Englisch:
https://www.dropbox.com/sh/lkiesrs2zkxrpev/AAAngSykjjZMCnyUhzzscrV5a?dl=0
Schlusswort:
Wer
denkt das Arbeit und Familie anstrengend ist, dem sei so ein
Bergurlaub empfohlen. Wenn man dann zurückkommt, freut man sich auf den Altag zu Hause.
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