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Freitag, 29. August 2025

100. Erstbegehung von unten

 

Bernd Großer in "Baatzillus Spiller " RP 10b

Letzte Wochenende hatte ich das Glück meine hundertste Erstbegehung zu beenden.

Wir haben die Route an der Feiertagswand (Sváteční stěna) im Kamnitzgrund "Baatzillus Spiller" getauft und mit 10a RP 10b bewertet.
Der Name kommt von den beteiligten Personen an diesem Jubiläum. Bernd Großer aka "Baatzillus" und Chris Jan Stiller der nicht nur unsere handwerklichen Misgeschicke ausgemerzt hat, der König des Skyhooks ist, die bequemsten Schuhe in schweren Längen trägt, eine unglaubliche Geduld hat, mit Bohrmaschine auf dem Rücken einfach alles Klettern kann und der auch mal eine lose Rippe mit Spillen vor dem abbrechen sicher macht.
Welche seiner hervorragenden Fähigkeiten beim Jubiläum eingesetzt wurde kann der aufmerksame Leser vom Namen ableiten.


Wie auch bei den vorhergehenden Routen wird ein sehr vielseitiges Programm geboten: Weite Züge, Leisten, Löcher, Untergriffe und Reibungstritte geben sich gegenseitig die Klinke in die Hand. Oben gibt es nach der ganzen schöne old-school-Kletterei ein sehr modernes Ende. Mangelnde Körpergröße und Armspanne muss mittels eines Toehooks zu einem schlechten Aufleger gezogen werden. So was gibt es heute fast in jeder Boulderhalle aber in einer senkrechten Wand selten.
Alles in allem eine gute 100. Erstbegehung die mitlerweile auch von Kletteren aus Böhmen wiederholt und nicht abgestuft wurde.


Zudem spiegelt sie auch die 99 vorangegangen Erstbegehungen wieder. Ich war nie ein Freund der Masse was Erstbegehungen es angeht es hat sich halt so ergeben. Ich war eigentlich immer auf der Suche nach was richtig schweren zum Klettern. So sind nur 10 Routen im 9ten Sachsengrad dabei der Rest sind 10er oder 11er geworden. Lediglich 2 Mal ging die geplante Route nicht zu Klettern und 4 mal haben wir die Haken wieder entfernt, weil das Gestein und/oder die Kletterei unseren Ansprüchen nicht gerecht wurde. Dabei betone ich gerne, dass wir immer versucht haben mit einem notwendigem Minimum an Haken das beste Klettererlebnis aus der Wand zu holen. Nicht irgendwie auf Krampf unlogische Hakenabstände vorzulegen damit die Nachwelt uns bewundern kann. Meiner Meinung nach geht es beim Erstbegehen darum ein schönes Gesamtkunstwerk zu hinterlassen was den Kletterern Freude bereitet. Ein Lob des Wiederholers ist eine gute Belohnung für die Mühen und Kosten.

Bei den 100 Neutouren wurdenbinsgesamt über 200 Seillängen erschlossen und mehr als 2000 Bohrhaken & Ringe sind dabei in die Wand gefahren. Die längste Route war 16 Seillängen bzw. 650 m lang, die kürzeste ist nicht einmal 30m. Am häufigsten musste ich zum Frienstein gehen um "Herr der Ringe" einzubohren und RP zu Klettern. Mal sehen wie viele Routen noch folgen werden, es ist jedoch immer wieder ein unglaubliches Glücksgefühl wenn beim Erobern einer neuen Route von unten ausreichen Griffe und Tritte zum Hochklettern vorhanden sind.


Wärend der letzen 100 Neutouren wurde ich von viele Freunden begleitet und unterstützt. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an alle beteiligten für die viele positive Energie.
Hier nur ein paar namentlich genannt:
 
Chris-Jan Stiller, Thomas Küntscher, Michael Meyer, Kerstin Wolf, Robert Hohlfeld, Robert Leistner, Stephan Isensee aka Isee, Uwe Richter, Jens Manka, Michael Scharnweber, Bernd Großer aka Baatz, Rüdiger Helling, Martin Pötschke, Phillip Popitz, Georg Fürst, Sven Martin, Julian Schreiber, Tillmann Walter, Thomas Hering und viele andere.

Die Idee der Route kam von Baatz.

Endlich Klettern? Denkste am Tag wo die Hake gebohrt wurden war ich mehr mit Putzen und runterfallen als mit Klettern beschäftigt. In dem Fall ist von unten Erstbegehen mehr als doppelt so anstrengend wie sonst.

Fast immer dabei. Chris-Jan Stiller stand mir entweder mit Taten oder mit einem guten Rat zur Seite. Außerdem hat er mir gezeigt wie wichtig kleine Details sind.


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