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Mittwoch, 17. Oktober 2018

Logistik mit Hindernissen



Es heißt eigentlich: Wer wagt gewinnt! aber bisher haben wir nur verloren. Die Idee war es mal im Herbst ins Yosemite zu fahren, damit die Routen trockener sind. Leider haben wir bei unserem Wagnis bisher nur verloren und zwar ein Gepäckstück. Zu alle dem war es auch noch unauffindbar. Es fehlte 2 Paar Kletterschuhe von mir, Schlafsack und Isomaten, 100 m Statikseil, Kocher, Töpfe und vieles mehr. Nach einer ungeplanten Nacht in San Francisco konnte uns United immer noch keine Auskunft über den aktuellen Ort bzw. die geschätzte Ankunft unseres Gepäcks geben also entschlossen wir uns zu handeln. Zu warten hätte bedeutet nicht nur jede Nacht Geld für teure Unterkünfte zum Fenster rauszuschmeissen sonder auch unsere wertvolle Zeit zu verschwende. Da können wir auch gleich alles neu Kaufen was wir brauchen und ins Valley fahren.
Also bissen wir in die Zitrone und machten uns auf den Weg in das Abenteuer weshalb wir ins Yosemite gefahren sind.

Wie sich herausstellte war unsere Entscheidung die richtige gewesen den nach einer halben Woche war unser Material immer noch nicht da. Wir arrangierten uns mehr schlecht als recht mit dem verbliebenen Material. Es war viel zu organisieren zu borgen usw. Wie Urlaub fühlte sich das nicht wirklich an. Da wir neben vielen anderen Material noch immer unser 100 m Statikseil vermisste borgten wir uns 3 alte Stricke die wir zusammenknoten konnten um einen Anfang zu machen.
Das Ziel war die "Direct Line" welche von Rob Miller und Roby Rudolf nach sehr langer Vorarbeit geklettert wurde. Rob Miller war 6 Jahre mit der Linie beschäftigt. Wir wollten von unten einsteigen und erst Mal schauen. Am ende des Tages wollten wir die Seile die wir für die Wand benötigten (1 × 60m Halbseil, 1 x 70 m Vollseil und 1 x 100m Statikseil) hängen lassen. Das Statikseil letztere wurde durch die 3 ollen Stricke vorerst ersetzt und sollte später ausgetauscht werden. Es ging zumindest erst einmam los.

Am Morgen war es extrem eiskalt im Camp 4. Dick eingepackt ging es nach dem Frühstück zur Wand. Diese war jedoch nicht so kalt wie wir es vom Frühling gewoht waren. Der Fels strahlte eine leichte Wärme ab. Thomas vermutet, das sich der riesige Granitmonolith über dem Sommer aufheizt und die Wärme wie ein Speckstein langsam abgibt. Naja interessante Vermutung wenn man das mit einer Sauna vergleicht sind die gelben Aufgüsse der Kletterer wohl von der anderen Art.
Wjr starteten am Einstieg der Nose und blieben dann links. Es waren mal wieder unsere ersten Klettermeter am glatten Granit des Valleys. Wir taten uns nicht nur schwer nein es war schwer. Die Reibungslängen fühlen sich komplet struckturlos und glatt an. Wir kammen langsam voran und die Absicherung war ok aber teilweise etwas weiter. Mit bequemen Schuhen hat man hier nix zu suchen und nach 5 Längen waren unsere Seile ausgereizt und die Füße schmerzten höllisch in den Kletterschuhen. Zwei weiter Längen schauten wir uns an und ich glaubte an meiner Leistungsgrenze angekommen zu sein obwohl hier erst 5.12+ abverlangt wurde. Die Einzelzüge gingen aber waren echt grenzwertig.




Niedergeschlagen und erschöpft seilten wir ab und wollen in 2 Tagen mit Haulbag und Verpflegung für 12 Tage wiederkomme.
Dann wird sich zeigen, ob wir der Herrausforderung auch wirklich gewachen sind. Auch wird sich erst dann zeigen ob unsere Nerven die Zerreisprobe der vielen glatten Platten mit den windigen Zügen standhalten.



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