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Montag, 22. April 2013

Was lange währt wird gut (Moonlight Buttess)

Nach 2 Tagen Schnee und Regen wurde das Wetter besser. Unser Gast aus Deutschland, der in den Untiefen des Internets weder namentlich noch auf Bildern erwähnt werden will (Anbei ein heimlich Bild unseres Gastes, moonligt buttres 7. und 5 länge)



und meine Wenigkeit gingen also wieder einmal Klettern. Nach einem morgendlichen Fehlversuch und einem mehrstündigen Spalziergang zu den 3 Marry und zurück stiege wir nach15 Uhr in Monkeyfinger 5.12b ein. Die 8 Seillängen gingen uns so gut von der Hand, das wir im oberen Teil eine Kamin mit einer 5.12b Variante umgingen. Die Route ist absolut genial und einzigartig. Verschneidungen mit vom Eisenoxid extrem glatten Wänden und Risse die viel zu oft die gleiche Größe an Friends verlangen. Alles in allem eine sehr schöne Kletterei, sofern man die letzten beiden Längen wegläßt denn die sind nur Bruch. Eine idealer Einstieg für eines der großen Ziele auf unserer Familientour. Der Name des Zieles lautet "Moonlight Buttress". Diese geniale Linie mit 11 Seillängen, wobei 5 mal der 5.12te Grad verlangt wird, stand schon 2009 auf meiner Wunschliste. Ich hatte auch schon genaue Vorstellungen wie ich diese Linie bezwingen wollte. Mein Traum wäre eine on sight Begehung idealerweise im Team. Das Ziel war wie immer recht hoch also ging es zeitig los. Da wir die Flußquerung vermeiden wollten, büßten wir durch den freiilig gewählten viel zu langen Zustieg eine Stunde ein. Als wir fast am Einstieg waren kamen auch noch zwei andere Seilschaften. Das Rennen war also eröffnet. Wir waren zwar die Ersten aber die Anderen kannten die ersten 4 Längen schon vom Vortag und jagden uns dadurch gewaltig. Obwohl wir zügig unterwegs waren stresste uns das gehetze. Vor den schweren Längen klärten wir das mit der Seilschaft hinter uns und sie hatten Verständnis und hielten Abstand. Es war viel mehr der sportliche Ehrgeiz der sie trieb und den wir durch unser Tempo geweckt hatten. So konnte ich mich endlich voll auf die Crux in der 6. Seillänge konzentrieren. Bevor es los ging, tauchte über uns ein Seil auf. Eine 4. Seilschaft kam von oben abgeseilt und setzte sich vor uns. Eigentlich schon eine Frechheit bei einer 300m Wand sich so vorzudrängeln. Genervt hat mich das schon und die Lust zu weiterklettern wird nicht gerade verbessert wenn einem eine andere Seilschaft vor der Nase hängt. Dazu kommt, das es durch den katen Wind in der Sonne schon kühl ist und in einer Stunde die Sonne aus der Wand dreht. Es half alles nichts Angriff ist ja bekanntlich die beste Verteidigung. Motiviert von meinem Seilpartner stieg ich in die 30 m lange Schlüssellänge ein. Vor mir lag eine glatte Verschneidung und die Gewißheit, dass wir in den hier notwendigen Größen an Sicherungsmitteln jeweils 2 Friends zu wenig hatten. Aber 5 Friends pro Größe und das über 3 Größen ist dann auch für mein Rack zu viel. Also hieß es sparen, denn Keile legen kam in der Hangel nicht in Frage. Ich nahm mir die ersten 15 m als Ziel bis sich die Hangel weitet und zu einem unangenehmen offenen Trichter wird. Ich ging das Ganze vorsichtig an und langsam vorrantastend erreichte ich mit letzter Kraft den unteren Rand des Trichters. Die Kante am unteren Rand war schlechter als gedacht und die des Trichters sehr rund. Also legte ich blind noch einen 1er Mastercam und hoffte das er gut liegt. Dann nahm ich mit letzter Kraft die Füße auf Handhöhe und preßte. Kurz bevor ich die Hand an den runden Trichterrand nahm passierte es. Erst rutschte der eine Fuß kurz darauf der andere. Die Zeit dazwischen reichte gerade aus um den Fuß erneut zu setzen. Das war Haarscharf beinahe wäre es vorbei gewesen. Durch den Schreck mobilisierte ich die letzten Reserven und wälzte mich irgendwie in den Trichter. Dort stand man zwar auf einem Fuß, mußte aber um nicht rauszukippen die runde Rißkante permanent abziehen. Ählich wie in einem Schulterriß nur ohne die Schulter im Riß. Ich konnte mich in dieser Position zwar etwas erholen aber nach einigen Minuten war es mehr krampf als alles andere. Um die Sache hier etwas abzukürzen ich quälte mich weiter und zum Glück wurde es leichter. So gelang diese Länge und auch die weiteren. Einige der Längen ging besser als gedacht andere eher das Gegenteil wie der bößartige Trichter in der 7. Länge. Meinem Seilpartner waren im Durchstieg nur die Nachstiegslängen vergönnt, weil die Friends ihm noch immer suspekt sind. Zusammengefaßt eine echt geniale Route in welcher neben der Hangelei in der Crux auf jeden Fall die Breite von 1 Inch beherrscht werden sollte, denn diese kommt bei 4 Seillängen vor. Alles in allem eine geniale Linie mit anspruchsvolle Rißkletterei. 2 Tage später wagten wir uns mit Space Shot an eine weitere große Linie. Dar Grad 5.13 war Abschreckung und Motivation zugleich. So fiel auch diese Linie jedoch im 2. Versuch. Wir wurden zwar am Ausstieg in der Sonne gegrillt aber wir schaften es bis hoch.

4 Kommentare:

  1. die Kratzertraverse unten, die Ausdauerverschneidung in der Mitte und die komischen Fingerrisse oben, kann ich mir alles evtl. Free Solo vorstellen, aber dieses Trichterding hab ich genauso, wie beschrieben in Erinnerung und daher fand ichs abgefahren, dass der Honnold das Ding free solo gemacht hat....
    Weiterrocken
    Frank

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  2. Immer wieder schön, euch hier bei euren Erlebnissen zu folgen!
    Coole Sache, die wir sehr gern verfolgen.
    Viele Grüße auch an den, dessen Name nicht genannt werden darf ;-)
    roho + Regierung & Opposition

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  3. Wie hieß denn die Zweite großartige Linie war das die an den 3 Marys die mit der Verschneidungs 13 in der ersten Länge??

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  4. Also Gentlements Agreement haben wir versucht, aber es hat uns nicht gefallen, da die Absicherung der Ersten Länge echt mies war und nur wenige Normalhacken steckten.

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