Nachdem wir lange nichts mehr von uns hören lassen haben mal
was anderes. Da sich Thomas ja über die seltenen Ruhetage beschwert hat, hat
ihm das Schicksal etwas nachgeholfen. Wir hatten bisher 3 Ruhetage hintereinander und Thomas
seine Schulter fühlt sich inzwischen etwas besser an. Also alles richtig
gemacht.
Doch alles vom Anfang an und vor allem wie ich zu meinem
Rundflug kam.
Thomas und ich hatte zwar ein paar kleine Blessuren von den
letzten Wochen aber nichts Ernstes. Thomas schliefen beim Klettern die Finger
ein und mein Handgelenk schmerzte etwas. Also nichts schlimes bis auf das
unsere Motivation etwas nachgelassen hat. Aber na ja das passiert halt im
Alter. Wir versuchten also eine neue 6 SL Route und in der Schlüssellänge taten
die Griffe so weh, dass wir uns nicht wirklich überwinden konnten sie für den
Durchstieg festzuhalten. Auch war es mittlerweile so warm, dass die Füße in den
Bequemen Schuhen schmerzten weil die Sonne uns grillen wollte. Also das übliche
leiden nichts besonderes. Um also dem Tag noch einen positiven Aspekt
abzugewinnen und da wir sowieso am Schulzes Ridge waren machten wir noch das
Moratorium, weil das eine bekannte schöne Route ist. Wie immer im Valley sind
schöne und leichte Routen echt deutlich schwerer bewertet, als sie tatsächlich
sind und so war es auch diese mal. Da dämmerte uns wieder warum viele Leute
denken wenn 5.11 schon so schwer ist dann ist 5.13 unmöglich und es war wieder
einmal gut daran erinnert zu werden das 5.13er schwer sind und man nicht
voraussetzen kann das sie einem „leicht“ von der Hand gehen. Wir seilten also
nach 3 genussreichen Längen ab und da eine Seilschaft unter uns war pendelten
wir auf die Reibung um niemanden zu stören. Während ich weiter abseilte, traf
mich etwas extrem unangenehm Hartes am Knie. Ich dachte schon, Thomas hat aus
versehen den 3er Camelot fallen gelassen, aber wie sich schnell herausstellte,
war es ein Stein der von ganz oben gekommen war. Das Knie war sofort taub und
schmerzte höllisch und mir wurde schlecht. Schnell wickelte ich das Seil zur Sicherheit
ums Bein und seilte umständlich zum nächsten Stand. Ab dort seilt Thomas zuerst
ab. Naja das Knie wurde dick und später blau usw.
Da es mir unmöglich war durch die Geröllfelder nach unten zu
laufen, weil ich ja schon beim sitzen höllische Schmerzen hatte riefen wir die
Bergwacht (YOSAR) und diese ließen mich ausfliegen. Das ganze dauerte zwar gut
und gerne 2-3 Stunden bis alles fertig zum Abtransport war, aber wenigstens
bekam ich einen Rundflug.
Photo Tom Evans |
Ab dem Punkt wo ich nicht mehr sitzen musste und in
der Vakuummatratze lag, ließ sich der Schmerz auch irgendwie aushalten. Im
Krankenhaus kam dann die Erlösung schlechthin, als mir mitgeteilt wurde das ich
unglaubliches Glück gehabt habe das der Knochen unversehrt ist weil der
Oberschenkelmuskel die ganze wucht abgefangen hatte.
So kamen Thomas zu ein paar extra Ruhetagen und ich zu ein
paar neuen Krücken.
Mittlerweile braue ich diese nicht mehr und wir schauen mal
wie das demnächst mit dem Klettern funktioniert.
Photo Tom Evans |
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